Lost Places

Doel - das verlassene Dorf am Rande von Antwerpen

An einem sonnigen Herbsttag im Oktober 2018 haben wir uns spontan auf den Weg nach Belgien gemacht. Im Internet hatten wir schon viel über dieses Verlassene Dorf gelesen, so dass wir uns das mal persönlich ansehen wollten. Dort angekommen, sah man erst einmal gar nichts von dem Dorf, wir dachten erst, dass wir falsch waren. 

Neugierig, warum eine Straße durch eine Schranke abgesperrt war, dort aber hin und wieder ein Auto Zutritt hatte, sind wir dann doch ausgestiegen um zu Fuß diese abgesperrte Gegend zu erkunden. 

Schnell wurde uns klar, hier sind wir richtig. Hin und wieder kamen uns Personen mit Kamera (so wie wir) entgegen. Ansonsten rechts und links nur verlassene Einfamilienhäuser. Ungläubig, dass wirklich ein Dorf geräumt wurde, damit der Hafen erweitert werden kann, gingen wir weiter. Alles war verammelt und verriegelt, kein reinkommen in einer der Häuser. Aber auch so hatte dieses Dorf den Charm des Verlassenen. 

Was uns aber am Ende tatsächlich erwartet hat, hat die weite Strecke wieder gut gemacht.

Je weiter wir in das Dorf liefen, umso mehr Leben tauchte auf. Es fuhren getunte Autos über die belebte Straße, ein Polizeiauto fuhr patroullie. 

Wir wussten, dass sich bis dahin nicht alle Bewohner vertreiben lassen haben, so dass noch eine Handvoll Häuser bewohnt waren.

So konnten wir nur staunen, dass es sich eine Bewohnerin an dem schönen warmen Herbsttag nicht nehmen lies, am Straßenrand Kaffee und Waffeln zu verkaufen. Der Duft brachte weiteres Leben in dieses verlassene Dorf.

Bog man jedoch in einer der Seitenstraßen ab, war man wieder alleine. Keine Menschenseele, alles verlassen. Es fehlten nur noch die aus Westernfilmen über die Straße rollenden Steppenläufer. :)

In einer der verlassenen Seitenstraßen war dann noch das einzige geöffnete Kaffee (und Geschäft) in dem Dorf. Draußen totenstille, kein Mensch, drinnen tobte das Leben.

Das dort deutsche auftauchen, kommt wohl nicht ganz so oft vor. Wir sahen vorher schon nur niederländische und belgische Autos. Mit deutsch hatten wir es in dem Kaffee schon gar nicht versucht, aber auch englisch wollte man dort nicht mit uns sprechen. Das fanden wir aber eher lustig, hatten trotzdem das bekommen, was wir bestellt hatten.

Dieser Kurztrip, auch wenn leider kein Haus begehbar war, hat sich auf jeden Fall gelohnt und würden wir immer wieder unternehmen.